Nahrungsergänzung im Blick: Antioxidanzien


Sinn oder Unsinn?
Nahrungsergänzung im Blick: Antioxidanzien
iravgustin/Shutterstock.com

„Antioxidanzien“, „freie Radikale“, „oxidativer Stress“: Komplizierte Begriffe, die im Zusammenhang mit Nahrungsergänzungsmitteln immer wieder auftauchen. Das steckt dahinter.

Gestresste Zellen

Oxidativer Stress ist in Körperzellen allgegenwärtig, weil er bei vielen Stoffwechselprozessen entsteht, etwa der Atmung oder bei der Immunabwehr. Auch schädliche Einflüsse sind eine Ursache, zum Beispiel Sonnenlicht oder Luftverschmutzung. Die Körperzellen sind nämlich immer dann „gestresst“, wenn aggressive Moleküle gebildet werden, die freien Radikale. Diese schädigen das Erbgut, die Zellmembran und Körpereiweiße. Mit schweren Folgen: Viele Studien deuten darauf hin, dass oxidativer Stress an der Entstehung von Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und einigen Nierenerkrankungen beteiligt ist.

Radikalfänger gegen oxidativen Stress

Damit nicht jedes freie Radikal gleich eine Erkrankung auslöst, verfügt der Körper über ein antioxidatives Netzwerk, in dem Antioxidanzien zusammenwirken und freie Radikale einfangen. Zu den Antioxidanzien zählen viele verschiedene Moleküle. Einige kommen in Lebensmitteln vor, zum Beispiel Zink, die Vitamine C und A oder auch sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide. Einige Antioxidanzien wie Glutathion werden auch vom Körper selbst produziert.

Zusammenspiel wichtig

Weil die antioxidativen Stoffe so wichtig für die Gesundheit sind, bieten viele Hersteller sie in Form von Nahrungsergänzungsmitteln an – allerdings in isolierter Form. Und genau hier liegt das Problem: Denn erst das Zusammenspiel von verschiedenen Antioxidanzien bildet eine wirksame Abwehr gegen oxidativen Stress. Ob und in welcher Dosierung ein Nahrungsergänzunsmittel mit isolierten Antioxidantien eine Krankheit verhindert, kann nur vermutet werden. Die Zufuhr einzelner isolierter Nährstoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ist deshalb weniger effektiv als eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse.

Vorsicht vor Überdosierungen

Einige Menschen sollten besonders vorsichtig bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sein. Raucher, die hochdosiertes β-Carotin einnehmen, leiden zum Beispiel häufiger an Lungenkrebs. Auch Krebspatient*innen sollten von Nahrungsergänzungsmitteln mit Antioxidanzien lieber die Finger lassen. Der Grund: In hohen Mengen reduzieren einige Antioxidanzien die Wirksamkeit der Krebstherapie. Deshalb gilt: Wer trotz fehlender Wirksamkeitsnachweise Antioxidanzien über Nahrungsergänzungsmittel einnehmen möchte, sollte das am besten mit der behandelnden Ärzt*in oder einer Apotheker*in besprechen.

Quellen: Elmadfa und Leitzmann: Ernährung des Menschen, utb, 2019; Deutsche Apotheker Zeitung; Verbraucherzentrale; DGE

Besuchen Sie uns auch bei

 Ihre persönliche Kundenkarte

Jetzt online reservieren

News

Verkürzen Albträume das Leben?

Stress.
Junge Frau wacht verängstigt aus einem Albtraum auf.

Nächtliche Horrortrips

Wer mehr als einmal die Woche von Albträumen heimgesucht wird, lebt gefährlich. Denn dann steigt das Risiko, vor dem 70. Geburtstag zu sterben.   mehr

Kind bezahlt mit späterer Krankheit

Schwangere hat die Hände voller süßer Fruchtgummis.

Zuviel Zucker in der Schwangerschaft

Die Zeit von der Empfängnis bis zum zweiten Geburtstag ist entscheidend für die gesunde Entwicklung eines Kindes. Erhält es währenddessen zu hohe Mengen Zucker, drohen später Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck.   mehr

5 Mythen zum Sonnenschutz
Frau im Badeanzug liegt an einem tropischen Strand in einer Hängematte im Schatten. Vorsicht, auch im Schatten ist Sonnenschutz nötig.

Von Solarium bis Vitamin D

Ob im Hochsommer, im sonnigen Herbsturlaub oder im Winter beim Skifahren: Sonnenschutz ist rund ums Jahrein wichtiges Gesundheits-Thema. Zeit, mit ein paar Mythen rund um UV-Strahlung aufzuräumen.   mehr

Medikamente vor Hitze bewahren
Hochgereckte Hand mit Sonnencreme vor meerfarbenem Hintergrund, symbolisch für Sommer und Sonne. Medikamente sollten besser im Schatten bleiben.

Im Zweifelsfall Apotheker*in fragen

Hitze verändert die Wirkung einiger Medikamente. Damit noch nicht abgelaufene Medikamente auch im Sommer verwendet werden können, ist die richtige Lagerung wichtig.    mehr

Vorsicht bei Wimpernverlängerungen & Co.
Vorsicht bei Wimpernverlängerungen & Co.

Augenärzt*innen warnen vor Komplikationen

(Semi)-Permanent-Make-up am Auge verspricht einen langanhaltenden kosmetischen Effekt. Beliebt sind zum Beispiel Wimpernverlängerungen oder Lidstrich-Tattoos. Augenärzt*innen sehen solche Eingriffe kritisch.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Volpini-Apotheke
Inhaberin Karin Moore
Telefon 089/17 06 50
E-Mail karin.moore@volpini-apotheke.de